Job und Familienplanung mit Hämophilie A

Der richtige Zeitpunkt: Job und Familienplanung mit Hämophilie A?

Ist die Entscheidung für ein Kind gefallen, taucht meist die nächste entscheidende Frage auf: Wann ist die richtige Zeit dafür gekommen? Wer Vatersein und Beruf vereinbaren möchte, sollte für sich einige wesentliche Aspekte klären, um bei Job und Familienplanung mit Hämophilie A die richtige Entscheidung für sich selbst zu treffen.

Job und Familienplanung mit Hämophilie A – Der Wunsch, eine Familie zu gründen, ist mit viel Verantwortung verbunden. Deshalb machen sich gerade Menschen mit Hämophilie A Gedanken, ob und wann sie ein Kind bekommen sollten.

Schließlich besteht die Möglichkeit, Deine Erkrankung an die nächste Generation weiterzugeben.

Die finanzielle Sicherheit bedenken

Wie steht es zum Beispiel um die finanzielle Sicherheit?

Elternschaft sollte nicht vom Geld allein abhängen. Jedoch ist ein ausreichendes Einkommen eine wichtige Voraussetzung, wenn Du mit dem Gedanken spielst, Vater zu werden. Schließlich möchtest Du Dein Kind mit allem Notwendigen versorgen können.

Natürlich gibt es auch staatliche Hilfen wie das Kindergeld. Dies allein wird auf Dauer jedoch nicht ausreichen.

Auch auf das Alter kommt es an

Jede Lebensphase hat ihre Vorteile:

Wer bereits in jungen Jahren Kinder bekommt, ist körperlich fitter. Dem machen einige schlaflose Nächte sicher nichts aus, die in der Anfangszeit vorprogrammiert sind. Doch mit Mitte 20 läuft die Karriere gerade erst an. Manch einer ist dann noch im Begriff, Studium oder Ausbildung zu beenden.

Vielleicht hast Du gerade Deine erste Stelle angetreten, aber sie ist befristet. Wenn eine dieser Situationen auf Dich zutrifft, ist eine Entscheidung für ein Kind genau abzuwägen.

Alles ist möglich und bringt viel Positives mit sich – aber ist es auch das Richtige für Dich?

Karriereleiter oder Kinderzimmer?

Anders sieht die Lage mit 30 aus.

Die meisten haben in diesem Alter beruflich schon einiges erreicht und konnten vielleicht schon ein bisschen etwas auf die Seite legen. Doch wer Karriere machen möchte, der muss vollen Einsatz zeigen. Deshalb fehlt häufig genügend Zeit für Dinge außerhalb des Jobs.

Wer eine Familie gründen möchte, sollte sich bewusst machen: Habe ich überhaupt genug Zeit, die ich meinen Kindern widmen kann? Kann ich im Haushalt mithelfen? Ist es möglich, mehr als ein, zwei Monate Elternzeit zu nehmen?

Gerade am Anfang muss sich der Rhythmus noch einspielen. Da kann es zur Herausforderung werden, die Bedürfnisse des Babys mit den eigenen zu vereinen.

Gerade für Menschen mit Hämophilie A ist es zum Beispiel wichtig, sich Zeit für eine gesunde Ernährung und genügend Bewegung zu nehmen.

Mehr Lebenserfahrung, weniger Leistungsfähigkeit

Ab 40 entspannt sich die Situation in puncto Karriere wieder. Die meisten haben in diesem Alter schon einige Stufen auf dem Weg zum beruflichen Erfolg erklommen. Außerdem hattest Du genug Zeit, um Lebenserfahrung zu sammeln.

So hast Du in diesem Alter schon einiges über die Welt, Dich selbst und das Leben mit Hämophilie A herausgefunden. Vielleicht hast Du im Laufe der Zeit gemerkt, dass es mit einer konsequenten Behandlung gut möglich ist, mit der Erkrankung ein aktives Leben zu führen.

Dazu kommt, dass immer neue Therapieoptionen entstehen. Bis Deine Enkel auf der Welt sind, kann sich also noch einiges tun. Außerdem hast Du vermutlich verschiedene Strategien entwickelt, die Dir helfen mit Deiner Hämophilie A zurechtzukommen.

All diese Erfahrungen können Dir bei der Entscheidung, Vater zu werden, helfen – und sind eine gute Voraussetzung, um die Vaterrolle souverän auszufüllen.

In älteren Jahren Vater zu werden, bringt aber auch Nachteile mit sich. So treten in dieser Phase die ersten Zipperlein auf, beispielsweise an Rücken oder Kniegelenken. Dann fällt es Dir vielleicht nicht so einfach, einem kleinen Kind auf den Fersen zu bleiben.

Außerdem nimmt bei Männern in den 40ern die Fruchtbarkeit ab, da der Körper weniger Spermien bildet. Das beweist auch eine britische Studie mit über 600 Paaren. Deren Teilnehmerinnen waren jünger als 25. Frauen, deren Partner jünger als 40 war, wurden etwa nach sieben Monaten schwanger.

Bei Frauen, deren Partner bereits 40 oder älter war, dauerte es dreimal solange.

Wie Du siehst, gibt es in jeder Lebensphase gute Gründe für oder gegen ein Kind und wichtige Aspekte, die man bei Job und Familienplanung mit Hämophilie A nicht außer Acht lassen sollte.

Die Entscheidung ist eben keine reine Kopfsache. Wichtig ist, dass Du Dir mit Deiner Partnerin einig bist und Ihr die gleichen Vorstellungen von einer gemeinsamen Zukunft habt.

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Quellen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Stand: 22.02.2017. Welche Rolle spielt das Alter? URL: https://www.familienplanung.de/kinderwunsch/warten-auf-die-schwangerschaft/rolle-des-alters/

Hier kannst Du Dich über das Krankheitbild Hämophilie A: Ursachen, Symptome und Formen ausführlicher informieren.