Impfen mit Hämophilie A

Impfen bei Hämophilie A – an alles gedacht?

Ein kleiner Pieks kann viel bewirken – zum Beispiel uns vor ansteckenden Infektionskrankheiten schützen. Deshalb lohnt sich ein regelmäßiger Blick in den Impfpass. Darin kannst Du ganz einfach ablesen, wie es um Deinen Impfschutz steht.

Welche Impfungen bei Hämophilie A empfehlenswert sind sowie weitere wichtige Informationen rund ums Impfen erfährst Du im Folgenden.

8 Fakten rund ums Impfen bei Hämophilie A

  1. Was passiert bei einer Impfung?

Bei einer Impfung nutzen Ärzte die Fähigkeit des menschlichen Immunsystems, Krankheitserreger durch die Bildung von Antikörpern zu bekämpfen. Erfolgte einmal der Kontakt mit bestimmten Erregern, stellt unser Abwehrsystem außerdem Gedächtniszellen her. Diese können die Eindringlinge noch Jahre später wiedererkennen und ausschalten. Auf diesem Prinzip basiert das Impfen: Du erhältst dabei abgeschwächte oder abgetötete Erreger injiziert. Diese lösen zwar keine Infektion aus, aber der Körper bildet Antikörper und Gedächtniszellen. Das Impfen hat Dein Immunsystem also für den Ernstfall vorbereitet.

  1. Welche Impfungen brauche ich?

Auch wenn in Deutschland keine Impfpflicht besteht, veröffentlicht die Ständige Impfkommission (STIKO) jährlich Empfehlungen zu den gängigen Standardimpfungen. Demnach sollten Erwachsene darauf achten, gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphterie und Keuchhusten (Pertussis) geimpft zu sein. Laut aktueller Empfehlung sind folgende Impfungen Standard im Kindesalter:

Falls kein Impfschutz im Kindesalter erfolgt ist, kann es unter Umständen wichtig sein einige dieser Impfungen als Erwachsener nachzuholen. Je nach Lebensalter und -situation sind auch Impfungen gegen Hepatitis A, FSME, Tollwut oder Grippe (Influenza) angebracht. Welche Impfungen für Dich infrage kommen, solltest Du mit Deinem Arzt besprechen.

  1. Wie oft muss ich mich impfen lassen?

In puncto Impfen gilt: Manche Impfungen schützen ein Leben lang. Bei anderen Impfungen muss die Grundimmunisierung regelmäßig aufgefrischt werden. Bei den Standardimpfungen Tetanus, Diphterie und Keuchhusten zum Beispiel alle 10 Jahre. Bitte bespreche mit Deinem Arzt, welche Impfungen Du wann auffrischen musst. Solltest Du Reisen in exotische Länder planen, können weitere Impfungen erforderlich sein. Hier solltest Du Dich rechtzeitig vor Reiseantritt informieren, welche Impfungen Du gegebenenfalls benötigst.

  1. Impfen bei Hämophilie A – geht das?

Auch Menschen mit Hämophilie A sollten sich nach den Empfehlungen der STIKO impfen lassen. Die einzige Besonderheit ist: Der Impfstoff sollte wenn möglich nicht wie sonst üblich in den Muskel (i.m. = intramuskulär) gespritzt werden, da es hierbei zu Blutungen im Muskel kommen kann. Daher ist bei Menschen mit Hämophilie A empfehlenswert den Impfstoff unter die Haut (subkutan) zu spritzen. Grundsätzlich sollten Impfungen und die damit verbundenen Risiken vorab mit dem Arzt besprochen werden.

  1. Soll ich mich gegen Grippe impfen lassen?

Eines vorweg: Du kannst Dich nur gegen die echte Grippe, ausgelöst durch Influenzaviren, impfen lassen. Die Impfung schützt Dich jedoch nicht vor herkömmlichen Erkältungen. Doch für wen lohnt sich die Impfung? Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät vor allem älteren Menschen, Schwangeren und chronisch Kranken zur Impfung. Ebenso eignet sie sich für alle, die häufig mit anderen Menschen in Kontakt kommen – etwa Lehrer oder medizinisches Personal. Da sich die Viren ständig verändern, wird der Impfstoff jedes Jahr weiterentwickelt. Deshalb schützt eine jährliche Grippeimpfung am besten.

  1. Wo kann ich mich informieren?

Du möchtest Dich genauer mit dem Thema „Impfen“ auseinandersetzen? Der Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO) enthält eine Übersicht aller in Deutschland empfohlenen Impfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ausführliche und einfach aufbereitete Informationen findest Du außerdem auf dem Online-Portal www.impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

  1. Was kann ich mit meinem Impfschutz bewirken?

Wenn Du Dich regelmäßig impfen lässt, hat das viele Vorteile: Du schützt Dich vor ansteckenden Krankheiten. Gleichzeitig trägst Du dazu bei, dass sich bestimmte Krankheiten nicht ausbreiten können oder sogar weiterhin existieren. So gelten etwa die Pocken seit 1979 als ausgerottet. Das funktioniert allerdings nur, wenn sich genug Menschen dagegen impfen lassen. Auf diese Weise sind zum Beispiel Babys oder chronisch Kranke, die sich (noch) nicht impfen lassen können, vor Ansteckung geschützt. Man spricht dann von einer sogenannten „Herdenimmunität“.

  1. Muss ich für meine Impfungen bezahlen?

Die Kosten für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen zahlt Deine Krankenkasse. Bei manchen Impfungen entscheiden individuelle Voraussetzungen: So übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine FSME-Impfung, wenn Du in einem Risikogebiet für die von Zecken übertragbare Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wohnst. Für Reiseimpfungen musst Du meist selbst aufkommen; die Leistungen der Krankenkassen unterscheiden sich hier erheblich. Wende Dich am besten an Deine Krankenkasse und kläre, ob und welche Impfungen sie übernimmt.


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