GGT-Wert 

GGT ist die Abkürzung für Gamma-Glutamyl-Transferase, auch Gamma-GT, γ-GT oder g-Gt genannt. GGT ist ein Enzym, das hauptsächlich in der Leber vorkommt. Zwar ist es auch in den Schleimhautzellen des Dünndarms, der Niere und der Bauchspeicheldrüse vorhanden, aber bei Untersuchungen des Blutes kann nur das Gamma-GT der Leber gemessen werden. Das Enzym GGT kann Schäden der Leber anzeigen und dient der Diagnose von Lebererkrankungen sowie der Verlaufskontrolle.

Bedeutung von GGT

Wie auch die anderen Leberwerte, kann der GGT-Wert erniedrigt oder erhöht sein. Dies kontrollieren Ärztinnen und Ärzte, indem sie den Patienten Blut abnehmen und das GGT sowie andere Werte analysieren. Ein niedriger Wert der Gamma-GT hat in der Regel keine Auswirkungen.

Ein hoher GGT-Wert ist ein Anzeichen für eine Lebererkrankung. Die Ursachen für eine Gamma-GT-Erhöhung können verschieden sein. Mögliche Ursachen sind Leberkrebs, eine Entzündung der Leber (Hepatitis), durch Alkohol verursachte Leberschäden (Leberzirrhose oder Fettleber), durch Gifte verursachte Leberschäden, Pfeiffersches Drüsenfieber sowie eine Entzündung der Gallenblase oder Gallenwege.

Der Gamma-GT-Wert ist abhängig vom Geschlecht und vom Alter. Je weiter der Wert von den normalen Werten abweicht, desto gravierender ist der Leberschaden. Eine leichte Erhöhung des Enzyms kann beispielsweise eine leichte Hepatitis, einen chronischen Konsum von Alkohol, eine Fettleber oder das Pfeiffersche Drüsenfieber als Ursache haben. Die Gamma-GT ist mäßig erhöht, wenn der Konsum von Alkohol zu einer Leberzirrhose geführt hat, eine aktive Hepatitis, eine Krebserkrankung oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung vorliegt. Ursache für eine starke Erhöhung der GGT sind ein Gallestau, eine schwere Entzündung der Gallenblase oder ein bestimmter Verlauf der Hepatitis. 

Weitere wichtige Leberwerte

Andere Leberwerte, die zur Analyse herangezogen werden, sind der GOT-Wert und der GPT-Wert. GOT steht für Glutamat-Oxalacetat-Transaminase. Eine alternative Bezeichnung ist Aspartat-Aminotransferase (AST). GPT ist die Abkürzung für Glutamat-Pyruvat-Transaminase. Sie wird auch Alanin-Aminotransferase (ALT, ALAT) genannt. Die Werte für GOT und GPT sind in der Regel nur bei schweren Leberschäden erhöht. Gamma-GT steigt jedoch schon bei leichten Leberschäden an, zum Beispiel durch dauerhaften Konsum von Alkohol. Sind alle drei Enzyme erhöht, liegt wahrscheinlich eine Leberkrankung vor.

GGT bei Hämophilie

Bei Hämophilen, die in den 70er- und 80er-Jahren mit Faktor-Präparaten aus menschlichem Blut- bzw. Plasmaspenden behandelt wurden, besteht die Möglichkeit, dass sie sich damals mit Hepatitis C oder HIV angesteckt haben. Bei diesen Personen sollte eine regelmäßige Kontrolle des GGT-Wertes erfolgen, um festzustellen, ob dieser erhöht ist. Ist der Wert der Gamma-GT dauerhaft zu hoch, kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Quellen:

Zurück zur Übersicht