Gerinnungsfaktoren 

Gerinnungsfaktoren sind Eiweiße, die in der Leber gebildet werden. Sie kommen im Blut vor und sind wichtig für die Blutgerinnung und damit für den Wundverschluss in der sekundären Hämostase.

Gerinnungskaskade

Die Faktoren für die Blutgerinnung werden mit römischen Zahlen bezeichnet und es gibt die Gerinnungsfaktoren I bis XIII (Faktor VI gibt es nicht). Normalerweise liegen die Gerinnungsfaktoren in inaktiver Form im Blut vor. Kommt es jedoch zu einer Verletzung und Blut tritt aus, wird die Gerinnungskaskade in Gang gesetzt. Dabei aktivieren sich die Gerinnungsfaktoren gegenseitig in einer festgelegten Reihenfolge. In der Bezeichnung wird die Aktivierung durch ein „a“ verdeutlicht: Faktor VIII wird zu Faktor VIIIa oder IX wird zu IXa.

Folgende Gerinnungsfaktoren gibt es:

Die Zahlen geben jedoch nicht die Position des Faktors in der Gerinnungskaskade an. So stehen Faktor I (Fibrinogen) und Faktor II (Prothrombin) ganz am Ende der Blutgerinnung. Durch den aktivierten Faktor IIa (Thrombin) kommt es zur Aktivierung des Faktor I zu Faktor Ia (Fibrin). Zusammen mit den Blutplättchen (Thrombozyten) bildet Fibrin dann den stabilen Wundverschluss, in den sich u. a. auch rote Blutkörperchen einlagern (roter Thrombus).

Wichtige Gerinnungsfaktoren bei Hämophilie

Fehlende Gerinnungsfaktoren sind die Ursache von Hämophilie. Bei der Hämophilie A ist der Faktor VIII nicht (ausreichend) im Blut vorhanden. Durch den Mangel an Gerinnungsfaktor VIII stoppt die Blutgerinnung und kann nicht komplett ablaufen. Die Ursache für die Hämophilie B ist der (teilweise) fehlende Faktor IX (auch Christmas-Faktor genannt). Auch hier wird die Gerinnung unterbrochen und es kommt zu keinem stabilen Wundverschluss.

Der beim Von-Willebrand-Syndrom fehlende Von-Willebrand-Faktor zählt streng genommen nicht zu den Gerinnungsfaktoren, da er nicht Teil der Gerinnungskaskade ist.

Mehr Informationen zum Thema „Blutgerinnung“ findest Du hier. Dort erfährst Du auch mehr zu der primären Hämostase sowie der sekundären Hämostase.

Quellen:

Zurück zur Übersicht