Retikulozyt

Ein Retikulozyt ist die Vorstufe eines roten Blutkörperchens (Erythrozyt) – also ein junger, unreifer Erythrozyt.

Im Blut gibt es verschiedene Zelltypen. Eine Art sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Es müssen regelmäßig neue Blutzellen gebildet werden, um alte oder verlorene Zellen, beispielsweise durch eine Blutung, zu ersetzen. Die Blutbildung findet im Knochenmark statt.

Auch Retikulozyten entstehen im Knochenmark. Dort entwickeln sie sich innerhalb von vier Tagen zu einem reifen roten Blutkörperchen. Retikulozyten sind etwas größer als Erythrozyten, aber besitzen ebenso wenig einen Zellkern wie die roten Blutkörperchen. Nach weiteren drei Tagen verlassen sie das Knochenmark und wandern ins Blut.

Retikulozytenzahl

Die Retikulozytenzahl ist ein Hinweis auf die Aktivität im Knochenmark und somit auf die Produktion von Erythrozyten. Die Anzahl von Retikulozyten im Blut kann erhöht, niedrig oder normal sein.

Bei einem erniedrigten Wert ist die Neubildung von Erythrozyten (Erythropoese) reduziert. Dies kann bei verschiedenen Anämien (Blutarmut) auftreten oder durch einen Eisenmangel sowie bestimmte Therapien, wie einer Chemo- oder Strahlentherapie, ausgelöst werden. Ein Mangel an Retikulozyten heißt auch Retikulozytopenie.

Sind zu viele Retikulozyten im Blut vorhanden, sprechen Expertinnen und Experten von einer Retikulozytose. Die Retikulozytenzahl deutet auf eine vermehrte Neubildung von Retikulozyten hin. Diese erhöhten Werte treten meist nach einem starken Blutverlust, bedingt durch eine Blutung oder eine Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) auf. Sie können aber auch durch Erkrankungen oder einen Mangel an Eisen, Vitamin-B12 oder Folsäure verursacht werden. 

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