Thrombozytopenie
Im Blut kommen verschiedene Zelltypen vor: die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten). Alle werden im Knochenmark gebildet und wandern ins Blut, wo sie verschiedene Aufgaben erfüllen. Die Erythrozyten transportieren Sauerstoff, die Leukozyten sind Teil des Immunsystems und die Thrombozyten sind für die Blutgerinnung zuständig.
Was ist eine Thrombozytopenie?
Liegt ein Mangel an Blutplättchen vor, sprechen Expertinnen und Experten von einer Thrombozytopenie oder auch Thrombopenie. Es setzt sich aus den Fachbegriffen für Blutplättchen (Thrombozyten) und für Mangel (altgriechisch: penía) zusammen. Normalerweise haben Menschen eine Thrombozytenzahl von 150.000 bis 400.000 Blutplättchen pro Mikroliter Blut. Durch verschiedene Ursachen und Erkrankungen kann jedoch eine niedrige Thrombozytenzahl vorliegen.
Entstehung einer Thrombozytopenie
Die Ursache für eine Thrombozytopenie kann unterschiedlich sein: eine gestörte Bildung der Thrombozyten, eine zu kurze Lebensdauer, ein hoher Verbrauch oder eine Schädigung der Thrombozyten sowie eine Blutung und der dadurch hervorgerufene hohe Verlust an Blutplättchen. Auch einige Erkrankungen wie Leukämien oder Autoimmunerkrankungen können zu einem Mangel an Thrombozyten beitragen.
Symptome einer Thrombozytopenie
Durch den Mangel an Thrombozyten können bestimmte Symptome auftreten. Bei einer leichten Thrombozytopenie gehören dazu blaue Flecken (Hämatome) und Blutungen der Schleimhäute wie Nasen oder Zahnfleischbluten. Bei einer schweren Thrombozytopenie, wenn die Thrombozytenzahl auf 15.000 bis 30.000 pro Mikroliter Blut gesunken ist, können spontane Blutungen vorkommen, wie Petechien (punktförmige Blutungen), Hämatome, Schleimhautblutungen oder sogar Hirnblutungen.
Folgen einer Thrombozytopenie
Die Blutgerinnung ist bei einer Thrombozytopenie – ähnlich wie bei der Hämophilie – gestört und es kann vermehrt zu blauen Flecken, Nasen- und Zahnfleischbluten kommen. Der Unterschied ist jedoch, dass bei der Thrombozytopenie im Gegensatz zur Hämophilie alle Gerinnungsfaktoren vorhanden sind. Stattdessen fehlen die Thrombozyten, um die Wunde stabil zu schließen und die Blutung zu stoppen.
Besondere Formen des Blutplättchen-Mangels
Es gibt weitere Formen von Thrombozytopenien. Eine Form ist die Immunthrombozytopenie, auch thrombozytopenische Purpura genannt. Das ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die Blutplättchen gebildet werden. Mögliche Symptome der Immunthrombozytopenie sind Petechien und Hämatome.
Die Ursache für Heparin-induzierte Thrombozytopenie ist eine Behandlung mit Heparin. Es kommt gleichzeitig zu einem Mangel an Thrombozyten und das Risiko für die Bildung einer Thrombose steigt an. Abhängig von der Art der Heparin-induzierten Thrombozytopenie kann der Verlauf harmlos sein (Typ I) oder es kommt zur Bildung von Antikörpern gegen die Thrombozyten und der Verlauf kann lebensgefährlich werden (Typ II).