Flugreisen mit Hämophilie A

Tipps für Flugreisen mit Hämophilie A

Abstand vom Alltag tut gut. Trotzdem ist es für Menschen mit Hämophilie A wichtig, auch im Urlaub die Behandlung fortzusetzen. Wenn Du etwa mit dem Flugzeug verreist, solltest Du einige Aspekte bedenken und entsprechende Vorkehrungen treffen. Dann kannst Du auch mit diesem Transportmittel entspannt abheben. Hier erhältst Du unsere Tipps für Flugreisen mit Hämophilie A.

Clever packen: Medikamente ins Handgepäck

Egal, wohin Deine Reise führt, es ist wichtig, dass Du ausreichend Medikamente und gegebenenfalls entsprechendes Zubehör mitnimmst. Das solltest Du bereits beim Packen beachten. Deswegen lautet die erste Regel: eine mit Deinem Arzt abgestimmte Menge an Medikamenten am besten im Handgepäck verstauen – empfohlen wird eine Wochendosis. So hast Du sie immer in Reichweite. Außerdem herrschen im Frachtraum eines Flugzeugs häufig Temperaturverhältnisse, die Deinen Medikamenten schaden können. Dazu kommt, dass Gepäckstücke verlorengehen oder beschädigt werden können. Keine Angst vor der Handgepäckkontrolle: Die zum Durchleuchten eingesetzten Röntgenstrahlen schaden den Medikamenten nicht. Und: Auch darüber zu reden hilft: Es lohnt sich, der Fluggesellschaft im Vorfeld von Deiner Hämophilie A zu berichten. So kann ein Flugbegleiter Deine Medikamente und gegebenenfalls benötigtes Zubehör so verstauen, dass Du jederzeit darauf zugreifen kannst.

Sondergenehmigung für Medikamente & Co

Damit beim Sicherheitscheck und Zoll alles reibungslos vonstattengeht, solltest Du Deine Dokumente immer dabei haben. Lass Dir von Deinem Arzt eine Bescheinigung mit seinem Stempel und seiner Unterschrift ausstellen. Darin bestätigt er Dir, dass Du die mitgeführten Medikament und eventuelles Zubehör wie Spritzbesteck für Deinen persönlichen Gebrauch benötigst. Optimalerweise stellt Dir Dein Arzt diese in mehreren Sprachen aus. Einen Vordruck für dieses Attest kannst Du Dir auf der Webseite des Auswärtigen Amtes herunterladen. Nimm außerdem die Originalverpackung und den Beipackzettel sowie das Rezept Deines Medikaments mit. So lassen sich eventuelle Missverständnisse schnell klären.

Keep it cool!

Viele Medikamente zur Behandlung von Hämophilie A benötigen auch beim Flug eine konstante Temperatur von zwei bis acht Grad Celsius. Deshalb ist gegebenenfalls eine kontinuierliche Kühlung erforderlich. Somit gehört eine Kühltasche unbedingt zu Deiner Reise-Grundausstattung.
Nur manche Medikamente können bei bis zu 25 Grad Celsius gelagert werden, dürfen danach aber nicht mehr gekühlt werden. Bei welchen Temperaturen Deine Medikamente gelagert werden können, solltest Du am besten vor Reiseantritt prüfen.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, temperatursensible Medikamente zu kühlen – von der Medikamentenkühltasche über einen Rucksack mit integrierter Kühlbox bis hin zu Temperierungssystemen. Für die Kühlung sorgen zum einen klassische Kühlakkus, die vorher ins Gefrierfach gelegt werden. Die entsprechenden Kühltaschen sind mit einem speziellen Inlay ausgestattet, damit die transportierten Medikamente nicht einfrieren. Zum anderen haben verschiedene Hersteller Kühltaschen und Kühlsysteme entwickelt, die die Temperatur über die Verdunstung von Wasser oder eine elektrische Batterie niedrig halten.

In Bewegung bleiben

Ein längerer Flug ist meist mit langem Sitzen verbunden. Das belastet den Körper und kann zu Verspannungen der Muskeln und geschwollenen Gliedmaßen führen. Aus diesem Grund solltest Du Dich während Deiner Flugreise in regelmäßigen Abständen ein bisschen bewegen. Es reicht schon, einige Schritte auf dem Gang zu laufen oder ein paar Übungen im Sitzen zu machen. So kannst Du zum Beispiel Deine Wadenmuskeln anregen, indem Du Deine Füße abwechselnd streckst oder kreist.


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