Ostern feiern mit Hämophilie A

Alternative zum Osterausflug: Osterkarten basteln

Traditionelle Osterausflüge mit langen Spaziergängen oder Aktivitäten, bei denen man viel zu Fuß unterwegs ist, sind für uns meist nicht möglich. Das hängt mit der hämophilen Arthropathie von Rainer zusammen.

An schönen Orten ist es meist sehr voll. Das ständige Abbremsen im Laufrhythmus, um entgegenkommenden Menschen auszuweichen, verursacht bei Rainer Kniegelenksschmerzen. Sind wir an ruhigen Orten, kann Rainer aber auch nicht lange ohne Schmerzen laufen. Selbst wenn er vorher eine Bandage über sein Knie gezogen und zusätzlich Schmerztabletten eingenommen hat.

Deshalb müssen Alternativen her, notfalls auch getrennt. Dieses Jahr waren Herr Sohn und ich kreativ tätig. Wir haben Osterkarten aus Tonpapier und Fotokarton für seine Freunde gebastelt. (Mit Papa macht Herr Sohn dann eher andere Tätigkeiten. Darüber berichte ich Euch noch.)

Bei mir muss Basteln eher schnell und praktisch gehen. Und Herr Sohn will noch schneller ein Ergebnis sehen als ich. Daher haben wir die Karten relativ einfach gehalten. Als Karte haben wir einfach einen grünen Fotokarton in DIN A4 Größe genommen und ihn in der Mitte gefaltet. Auf weißes Papier habe ich einen Hasen aufgemalt und dann auf braunes Tonpapier übertragen.

Dann Eier in unterschiedlichen Größen auf verschiedenfarbige Tonpapier- und Fotokartonreste aufgemalt. Herr Sohn hat Hase und Eier ausgeschnitten, auf den Karten zusammengestellt und aufgeklebt. Der Hase hat dann noch einen „weißen Bauch“ aus Papier bekommen. Dann noch ein Gesicht aufgemalt. Fertig! Jetzt müssen die Karten nur noch beschriftet werden.

Solche Bastelarbeiten eignen sich übrigens hervorragend als Beschäftigung, wenn das Kita-Kind nicht in die Kita geht, „weil Corona da ist“, wie Herr Sohn sagt. Deshalb fällt auch das dortige Vorschulprogramm für ihn aus.

So kann er wenigstens zu Hause ein bisschen malen, schneiden, kleben und schreiben. Und das alles in Einem.

Osterbrot backen mit Agavendicksaft und getrockneten Früchten

Außerdem gibt es bei uns an Ostern gerne etwas Süßes. Eigentlich wäre es am besten, überhaupt keinen Zucker zu essen. Insbesondere bei Rainer verursacht Zucker immer Gelenkschmerzen. Aber ganz auf Süßes verzichten wollen wir dann doch nicht, speziell an Feiertagen. Daher gibt es auch mal einen Osterzopf oder ein Osterbrot. Eines unserer Rezepte für ein Osterbrot habe ich Euch unten aufgeschrieben. Die Füllungen für das Ostergebäck variiere ich jedes Jahr etwas und experimentiere auch mal.

Milch ersetze ich zum Beispiel öfters mit Hafer-, Soja-, Reis- oder Mandeldrinks. Wir haben da bisher keine Geschmacksveränderungen bemerkt. Auch mit Mehl lässt sich experimentieren. Ich nehme meistens Dinkelmehl und mische dann auch gerne mit Vollkornmehl oder anderen Mehlsorten.

Wenn man auf den herkömmlichen „weißen Haushaltszucker“ verzichten möchte oder muss, kann man ihn je nach Rezept mit braunem Zucker, Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker ersetzen. Auch das schmeckt lecker. Wenn ich doch mal mit Zucker backe, reduziere ich die angegebene Menge immer um zwanzig bis teilweise fünfzig Prozent. Das Gebäck ist dann nicht mehr ganz so süß, aber schmeckt weiterhin sehr lecker.

Für Rainer, Herrn Sohn und mich ist es immer noch süß genug. Weil wir schon seit Jahren sehr zuckerreduziert essen oder ihn ganz weglassen, sind uns viele herkömmliche Rezepte für Kuchen und Gebäcke inzwischen viel zu süß.

Das ist dann auch eine positive Folge der ganzen Experimente: Der Körper gewöhnt sich an weniger Süße und verlangt auch nicht mehr danach.

Rezept für ein Osterbrot

Zutaten:

Zubereitung:

Die Butter zerlassen. Die Milch erwärmen. Die Hefe zerbröseln und mit der angewärmten Milch, der Butter und dem Agavendicksaft verrühren. Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde hineindrücken und die Hefemischung dort hineingeben. Die Schüssel abdecken und zehn Minuten gehen lassen. Die drei Eier, die getrockneten Früchte und eine Prise Salz hinzufügen und alles zu einem glatten Teig kneten und zu einer Kugel formen. Die Teigkugel abgedeckt ca. 90 Minuten gehen lassen.

Dann den Teig noch einmal durchkneten und formen. Die Kugel auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backbleck nochmal 30 Minuten gehen lassen. Das Eigelb mit 1 EL Milch verrühren und den Teig damit einstreichen. Bei 200 Grad Ober- und Unterhitze oder 180 Grad Umluft ca. 25 Minuten backen. Fertig.

Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Ausprobieren, wenn Ihr Lust habt.

Ich hoffe, dass Ihr die Ostertage für Euch schön gestalten könnt, trotz der derzeitigen Einschränkungen. Fröhliche Ostern!

Hast Du Fragen, Anregungen oder Kritik? Dann schreibe uns gerne eine E-Mail über das Kontaktformular. Wir melden uns schnellstmöglich zurück.

Hier kannst Du Dich über das Krankheitbild Hämophilie A: Ursachen, Symptome und Formen ausführlicher informieren.