Herausforderung Regelblutung bei einer Konduktorin 

Herausforderung Regelblutung bei einer Konduktorin 

Kerstin beschreibt, welche Auswirkungen die Hämophilie A auf ihre Tochter hat. Diese ist Konduktorin und hatte lange mit schweren Regelblutungen zu kämpfen.

Vor längerer Zeit habe ich bereits einen Blog zum Thema „Konduktorin“ geschrieben, da bei unserer Tochter Mary vor ca. 3 Jahren dieser Status in Verbindung mit der Hämophilie A bestätigt wurde. Durch einige Anzeichen, wie z. B. immens viele Hämatome und auch einer übermäßigen Regelblutung, haben wir uns damals an unser Hämophilie-Zentrum gewandt, mit der Bitte um eine Blutabnahme zwecks Abklärung. Durch die Blutanalyse bestätigte sich Marys Konduktorinnen-Status.  

Da unsere Tochter zu diesem Zeitpunkt bereits in der Pubertät war, kamen da so einige Probleme auf wie ungewöhnlich starke und lange Regelblutungen. Die Menstruation bei Mary verlief von Anfang an recht problematisch. Zu Beginn war alles noch halbwegs in Ordnung und sie konnte sich damit arrangieren. Irgendwann dauerten die Blutungen jedoch länger an und wurden stärker.  

Was tun, wenn die Regelblutungen zu stark sind?

Nach Rückfrage im Hämophilie-Zentrum bekam Mary ein Medikament verordnet, welches zur Regulierung der Blutungen dienen soll. Zudem gab es ein Eisenpräparat, da sich herausstellte, dass Mary auch noch an Eisenmangel litt – sicherlich auch bedingt durch die extremen Regelblutungen.  

Die Abstände zwischen den Blutungen wurden immer kürzer und manchmal gab es gar keine Pause. Zum Schluss wurde das Thema „Regelblutung“ für Mary zum Martyrium. Letztendlich haben wir uns nach erneuter Absprache mit unserem Hämophilie-Zentrum dazu entschlossen, anderweitig die extremen monatlichen Blutungen in den Griff zu bekommen. 

Die Lösung lag nah: eine Konsultation bei der Frauenärztin. Der Termin wurde gemacht und die Frauenärztin hörte sich die Vorgeschichte zur Konduktorinnen-Problematik an, konnte damit aber nichts anfangen. Sie verschrieb Mary eine Pille, die die Blutungen auf sanfte Art und Weise regulieren sollte und auch auf den Körper junger Mädchen zugeschnitten war. Diese Pille hat Mary gut acht Monate genommen. Leider zeigte sie nicht die gewünschte Wirkung.  

Ein Therapiewechsel ist auch bei Konduktorinnen möglich

Da wir auch nicht zufrieden mit der Frauenärztin waren, habe ich bei meinem Frauenarzt einen Termin für Mary vereinbart. Dieser wurde von uns über den aktuellen Stand informiert. Er fragte mehrmals nach und erklärte Mary, dass sie die Pille wechseln könne und schauen, ob die Regulierung der Regelblutungen einsetzt. Anfangs waren die Regelblutungen noch kurzzeitig da, dann gab es keine Blutungen großartig mehr. Dann und wann mal eine Zwischenblutung, welche aber auch minimal sind.  

Mittlerweile fühlt sich Mary wieder wohl und muss nicht immer in ständiger Angst leben, ob wieder eine heftige Blutung auftritt oder nicht. Zusammen mit ihrem Eisenpräparat und dem anderen Medikament kommt sie nun als Konduktorin der schweren Hämophilie A ganz gut klar. 

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