Kinder und Hämophilie A - Vater sein mit Hämophilie

Vaterschaft mit Hämophilie A: Und plötzlich ist alles anders.

Mein Name ist Fuat und ich komme aus Hannover. Wie Ihr Euch denken könnt, habe ich die schwere Hämophilie A und genau darüber geht es in meinen Blogbeiträgen – diesmal um Vaterschaft mit Hämophilie A.

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

in einem anderen Blog-Beitrag habe ich Euch bereits erzählt, wie viele Gedanken ich mir über die Kinderplanung gemacht habe. Das hat damit zu tun, dass die Hämophilie A eine vererbbare Krankheit ist und daher auch an die Kinder weitergegeben werden kann.

Wer daran interessiert ist, kann dies in meinem Blog-Beitrag „Kinderplanung mit Hämophilie A“ nachlesen. Da ich nun seit knapp zwei Jahren Vater bin, möchte ich Euch gerne erzählen, wie sich mein Leben durch die Geburt meines Kindes verändert hat. Viel Spaß beim Lesen!

Die Familienplanung mit Hämophilie A

Bei der Familienplanung macht man sich nicht nur Gedanken um die Gesundheit des Kindes. Man muss sich auch überlegen, ob man überhaupt finanziell in der Lage ist, ein Kind großzuziehen. Ob man bereit ist, so viel Verantwortung zu übernehmen und ob man auch genug Unterstützung im Falle eines Notfalls von der Familie oder von Freunden erhalten kann. All diese Fragen konnte ich zumindest theoretisch mit „Ja“ beantworten. Wie das Ganze aber dann in der Praxis aussah, ist eine ganz andere Geschichte.

Die Geburt meines ersten KindesVater werden mit Hämophilie A

Während der Schwangerschaft meiner Frau realisierte ich nie wirklich, was da bald auf uns zukommen würde. Unser Leben verlief weiterhin wie gewohnt. Hin und wieder hatte meine Frau mal Beschwerden, aber ich war ja in dem Augenblick nicht wirklich davon betroffen.

Bei meiner Frau war dann die Bindung zum Kind gleich am ersten Tag da. Ich denke mal, es liegt daran, dass Frauen einfach emotionaler sind und das Kind schon neun Monate bei sich getragen haben. Allerdings werde ich nie den Moment vergessen, in dem ich zum ersten Mal mein Kind in den Armen hielt.

Es hat einfach alles, was ich bis dahin je erlebt habe, übertroffen. Plötzlich bekam ich das Gefühl, als müsste ich dieses kleine Lebewesen vor allem und jedem beschützen und das ist bis heute so.

Das Leben mit einem Kind

Ein Kind zu haben, ist grundsätzlich etwas wirklich Schönes. Plötzlich ist ein weiteres Familienmitglied im Haus, das nach einiger Zeit auch sprechen kann und sein Leben mit Dir teilt. Aber leider wurden alle Vorstellungen und die noch so guten Planungen von der Realität eingeholt.

Ein Kind ist kostspieliger, als wir es erwartet hatten. Man muss lernen, dass man selber auch mal zurückstecken muss und nicht mehr das teuerste Handy haben kann oder sich jedes Wochenende mit Freunden treffen kann. Nicht nur, weil man sich das finanziell nicht mehr leisten kann, sondern auch, weil einem einfach die Zeit dafür fehlt.

Gerade in den ersten Jahren verbringt man sehr viel Zeit mit dem Kind, weil es natürlich die Liebe und Fürsorge der Eltern braucht. Dazu kommt dann noch, dass ein Kind auch mal krank wird und man Stunden mit ihm beim Arzt verbringen muss. All diese Dinge sollten einem wirklich vorher bewusst sein, sind es aber meistens leider nicht.

Vater sein mit Hämophilie A

Ob man ein Kind möchte oder nicht, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich habe es nie bereut, Vater geworden zu sein. Aber ich bin auch der Meinung, dass man das Leben mit Kind nicht wirklich planen kann. Sobald das Kind da ist, wird das eigene Leben einmal komplett auf den Kopf gestellt.

Vielleicht ist man anfangs nicht hundertprozentig darauf vorbereitet, aber man wächst mit den Aufgaben und der Verantwortung. Selbst wenn sich manche Tage wie ein Kampf anfühlen und einem den letzten Nerv rauben. Spätestens wenn man sein Kind abends zu Bett bringt und es friedlich schlafen sieht, weiß man, dass es jede Mühe wert ist.

Eines Tages wird der Moment kommen, in dem mein Kind groß ist und mich fragen wird, warum ich mich ständig spritzen muss. Andere Väter müssen sich schließlich auch nicht spritzen.

Daher muss ich mir schon jetzt überlegen, wie ich meinem Kind meine Krankheit erklären kann, ohne dass es sich ständig Sorgen machen muss. Genug Mitleid bekomme ich bereits von meiner Mutter, meinen Schwestern und meiner Frau.

Ich denke ich werde etwas sagen wie: Weißt Du warum Dein Papa so stark ist? Weil er immer brav seine Medizin nimmt. In der stecken nämlich jede Menge Vitamine. Das wird, denke ich, für den Anfang reichen. Wenn mein Kind dann etwas älter und reifer wird, werde ich ihm meine Krankheit dann in Ruhe erklären und hoffen, dass es dies gut aufnimmt.


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Hier kannst Du Dich über das Krankheitbild Hämophilie A: Ursachen, Symptome und Formen ausführlicher informieren.

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