Inneres Gleichgewicht bei Hämophilie A

Wenn Dein Inneres durcheinander gerät …

Als ich im Jahr 2018 meine Hepatitis-C-Therapie begann, wusste ich nicht, wie sich all das auf meine Hämophilie A auswirken würde.

Drei Monate nach Beginn der Therapie musste ich schon auf ein anderes, stärkeres Präparat umsteigen, da mein Körper nicht auf das erste Medikament „angesprungen“ ist. Eigentlich lief anfangs soweit alles ganz gut, aber dann änderten sich viele Dinge in und an meinem Körper.

Erstes Anzeichen: Gewichtsschwankungen

Nach anfänglichen und ständigen Hungerattacken kam es zu einer totalen Appetitlosigkeit – das Hungergefühl war irgendwie plötzlich weg. Ich war sehr empfindlich und wählerisch, was niemand und auch ich selbst von mir nicht kannte. Brot jeglicher Art war für mich jetzt ein No-Go und auch andere Speisen waren für mich irgendwie „out“.

Egal, was man mir hinstellte, es war mir entweder nicht genehm oder aber ich brachte nur wenige Bissen herunter. Trotz all dieser Tatsachen begann eine rapide Gewichtszunahme, was ich überhaupt nicht verstanden habe. Ich habe begonnen, mehr zu trinken, allerdings auch viel Süßes. Meine Blutzuckerwerte schnellten extrem in die Höhe.

Schmerzhafte Gelenke

Zudem bekam ich häufiger Schmerzen im linken Knie, welche ich mit meinen altbewährten Schmerzmitteln bekämpfte. Jedoch tat das der Tatsache, dass ich wohl die eine oder andere Einblutung durch Bewegung bzw. Belastung bekam, leider keinen Abbruch.

Trotz dreimal wöchentlicher Faktorgabe musste ich zusätzlich spritzen. Ich suchte auch meinen Kniespezialisten in meinem Hämophilie-Zentrum auf, welcher weitere schwere Schädigungen am und rund ums Knie feststellte. Die einzige Möglichkeit, um Linderung zu schaffen, war eine Physiotherapie zusätzlich zu den Schmerzmitteln.

Erfolge brachte die Physiotherapie allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Ständig schwoll das Knie an, die Schmerzen waren auch wirklich heftig und bei mir schlug das total auf die Psyche.

Betroffen sind Körper und Seele

Ich war sehr oft launisch und deprimiert. Dieses Medikament, welches ich zur Bekämpfung der Hepatitis C nehme, rief bei mir gefühlt ALLE Nebenwirkungen hervor.

Mein Blutdruck kletterte weiter nach oben, trotz meiner Blutdruckmedikamente. Meine Diabetes-Erkrankung spielte komplett verrückt und an Gewicht nahm ich weiterhin zu – wie grässlich.

Die Gewichtszunahme war auch leider ein Ergebnis dessen, dass ich mich wegen meiner Schmerzen in den Knien kaum noch bewegt habe. Teilweise war ich so gefrustet, dass ich wieder anfing, Chips zu essen und auch leider die eine oder andere Dose Bier mehr getrunken habe.

Ich gebe nicht auf!

Ich ließ mich aber nicht davon abbringen, durchzuhalten – und schon beim anstehenden Kontrollbesuch mit Blutabnahme erhielt ich die gute Nachricht, dass KEINE Viren mehr nachweisbar waren.

Für mich war das zwar ein Grund zum Feiern, aber eigentlich auch nicht wirklich. Auf der einen Seite waren eben keine Viren mehr da, auf der anderen Seite hatte ich gut 20 kg zugenommen, sah dementsprechend aus und war auch durch alles ziemlich „kaputt“. Klar war für mich, dass ich KEINE Knie-Operation machen lassen wollte.

Nach motivierten Gesprächen mit meinem Hämophilie-Zentrum und mit meiner Frau war klar, dass es auch anders gehen wird und ich zu einem „normalen“ Leben zurückkehren will. Den Plan dazu legten wir uns zurecht und starteten diesen auch recht zügig.

Dazu schreibe ich in einem meiner nächsten Blog-Artikel.

Euer Meikel

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Hier kannst Du Dich über die richtigen Sportarten für Dich als Hämophilie Patient ausführlicher informieren.

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