Studieren trotz Hämophilie A

Studium mit Hämophilie A: Die Qual der Wahl

Mit dem Abitur stehen Schulabgängern alle Möglichkeiten offen. Für viele steht fest, dass sie gerne studieren möchten, denn ein Studienabschluss ist häufig der Schlüssel zu erfolgreichen Positionen.

Doch angesichts der zahlreichen Studiengänge, Hochschulen und Studienvoraussetzungen kann Dir die Entscheidung für ein Fach schwerfallen. Die Studienwahl mit Hämophilie A kann zu einer besonderen Herausforderung werden.

10 Fakten zur Studienwahl mit Hämophilie A

  1. Lass Dich nicht verwirren!

Vielfalt ist Trumpf: Laut Statista gab es im Wintersemester 2016/2017 18.467 Studiengänge an den deutschen Hochschulen. 16.829 davon waren Bachelor- oder Masterstudiengänge. Um im Dschungel der Möglichkeiten, den Überblick zu bewahren, hilft nur eines: informieren.

  1. Lass Dich beraten!

Zur Orientierung gibt es zahlreiche Beratungs- und Informationsangebote der Agentur für Arbeit, die Du kostenlos in Anspruch nehmen kannst. Die Berufsberater für akademische Berufe können Dich individuell beraten und Dir passende Studienmöglichkeiten aufzeigen. Gegebenenfalls kann auch ein Reha/SB-Berater hinzugezogen werden – zum Beispiel wenn Du aufgrund Deiner Hämophilie A körperliche Einschränkungen hast oder diese zu erwarten sind. So lässt sich die Studienwahl mit Hämophilie A besser bewältigen.

  1. Informiere Dich!

Eine weitere Möglichkeit, Dich über verschiedene Studiengänge zu informieren, bietet Dir das Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur. Darüber findest Du vor Ort und online Informationen, die Dir die Studienwahl erleichtern. Auch auf den Online-Plattformen www.abi.de und www.studienwahl.de dreht sich alles um den Einstieg ins Berufsleben nach dem Abitur, die Studienwahl sowie Karriere und Arbeitsmarkt.

  1. Teste Deine Begabungen!

Um Deine Begabungen und Interessen herauszufinden, gibt es außerdem verschiedene Tests. Damit kommst Du dem richtigen Studienfach ganz einfach auf die Spur:

  1. Studienwahl mit Hämophilie A

Solltest Du einen Schwerbehindertenausweis haben, kannst Du Dich auch an die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studentenwerks wenden, zu erreichen unter der Telefonnummer 030/29772764 oder der E-Mail-Adresse studium-behinderung@studentenwerke.de.

  1. Lies Dich schlau!

Speziell für Studieninteressierte und Studierende mit Behinderung oder chronischen Krankheiten hat die IBS das Handbuch „Studium mit Behinderung“ verfasst. Du kannst es Dir hier herunterladen. Zusätzlich bietet die IBS einmal im Jahr ein Seminar zum Berufseinstieg an; das Angebot richtet sich an Studierende mit Behinderungen oder mit chronischen Erkrankungen.

  1. Probiere Dich aus!

Grau ist alle Theorie – und manche Dinge entwickeln sich in der Praxis ganz anders als vorher geplant. Das gilt besonders für die Studienwahl und das Arbeitsleben. Deshalb empfiehlt es sich, bereits vor dem Studium ein Praktikum zu absolvieren. Auch wenn für Deinen Studiengang kein Vorpraktikum erforderlich ist, lohnt es sich, Einsatz zu zeigen. Auf diese Weise findest Du heraus, ob Dein angestrebtes Ziel wirklich zu Dir passt. Oder ob sich womöglich Aspekte des Traumberufs offenbaren, die sich nicht gut mit Deiner Hämophilie A vereinbaren lassen.

  1. Mach, was Dir Spaß macht!

Ein wichtiges Kriterium bei der Studienwahl sind Deine Interessen und Vorlieben. Denn nicht nur die Erfolgsaussichten und ein hohes Gehalt machen glücklich. Überlege, in welchen Schulfächern Du ein Überflieger warst. Welche Themen findest Du besonders spannend? Und was machst Du gerne in Deiner Freizeit? Am Computer tüfteln, anderen Menschen helfen oder andere Kulturen entdecken? Folge Deinen Interessen: Dann kommt keine Langeweile auf und Du bist mit ganzem Herzen dabei.

  1. Behalte den Arbeitsmarkt im Blick!

Ein Studium zu absolvieren, kostet Mühe, Disziplin und finanzielle Ressourcen. Damit sich das Durchhalten lohnt, solltest Du vorher Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt ausloten: Viele Geisteswissenschaftler müssen nach der Uni lange suchen, bis der Berufseinstieg klappt. Im Gegensatz dazu gibt es Fachrichtungen, die sehr gefragt sind. Aktuell haben zum Beispiel Informatiker, Ingenieure, aber auch Mediziner und Sozialarbeiter sehr gute Aussichten auf eine Beschäftigung nach dem Abschluss.

  1. Triff Deine eigene Entscheidung!

Auch wenn Eltern, Freunde, Arzt und Berufsberater es nur gut mit Dir meinen: Mach Dich bei Deiner Entscheidung unabhängig von anderen. Du musst Dich damit wohlfühlen und Deinen eigenen Weg gehen. Trotzdem kann es hilfreich sein, sich vor dem Start der Bewerbungsphase um einen Studienplatz mit Deinem Arzt zu beratschlagen, welcher Beruf in Deiner persönlichen Situation und in Angesicht Deines Krankheitszustandes am sinnvollsten erscheint.


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