Unser erster Urlaub mit Hämophilie A

Unser erster Urlaub mit Hämophilie A

Mein Name ist Simone und unser Sohn Elian hat schwere Hämophilie A. Nun planen wir unseren ersten Familienurlaub. Im Beitrag erzähle ich Euch, auf was wir dabei alles achten müssen. 

Vorbereitungen auf unseren ersten Urlaub mit Hämophilie

Demnächst steht unser erster Urlaub mit Elian und unser erster Urlaub mit Hämophilie an. Normalerweise reisen wir gerne in den Süden: Sonne, Strand und Meer. Da wir allerdings Elian noch nicht selbst spritzen können, haben wir uns für einen Urlaub in Deutschland entschieden, und zwar keine 30 Minuten von unserem Hämophilie-Zentrum entfernt.  

Elian robbt fleißig, zieht sich immer mehr an Gegenständen hoch und fängt an, sich hinzusetzen. Da wollten wir kein Risiko eingehen. Wir haben im Vorfeld mit dem Behandlungsteam gesprochen, was wir alles einpacken sollen und vor allem, welche Medikamentenmenge wir mitnehmen müssen. Wir fahren extra nach seiner Medikamentengabe und sind vor der nächsten Gabe wieder zu Hause. Zusätzlich zum Medikament haben wir noch eine Bettumrandung und das Babyfon mit Kamera eingepackt.  

Erster Testlauf: Hochzeit mit Übernachtung 

Wir waren kurz vor dem Urlaub auf einer Hochzeit, bei der das Babyfon aufgrund der Entfernung vom Zimmer zum Saal nicht funktioniert hat. Da haben wir festgestellt, wie nervös wir sind, wenn wir ihn nicht sehen können. Er dreht sich im Bett gerne um 180 Grad und schlägt sich auch mal den Kopf an. Oder er zieht sich hoch und ist dann größer als die Bettumrandung. Eine Alternative wäre ein Videoanruf gewesen. Dafür hätten wir allerdings das Licht anlassen müssen und so schläft Elian nicht sonderlich gut.  

Wir packen unsere Tasche und nehmen mit… 

Ganz wichtig sind auch der Notfallpass und die Krankenkassenkarte, falls doch etwas passiert. Zudem haben wir Medikamente eingepackt, die wir bei Blutungen im Mund lokal verabreichen können. Im Wickelrucksack haben wir zusätzlich immer eine kleine Erste-Hilfe-Tasche mit Pflastern, Kompressen und Co. – und das nicht nur für einen Urlaub mit Hämophilie. Normalerweise haben wir noch einen Helm, den wir auch mitgenommen hätten, allerdings muss erst ein neuer angefertigt werden.  

Für den Transport der Medikamente im Auto haben wir eine Kühltasche mit Kühlakku. In der Ferienwohnung kommen diese wie gewohnt in den Kühlschrank. An der Hochzeit durften wir die Medikamente einfach in der Küche in den Kühlschrank stellen, da auf dem Zimmer kein Kühlschrank vorhanden war. Für unsere Tagesausflüge werden wir einen Thermobecher mit kaltem Wasser und Eiswürfeln füllen, die Medikamente in eine Plastiktüte einpacken und dann in den Thermobecher geben. Diesen Tipp haben wir von einer anderen Familie mit einem hämophilen Sohn erhalten. 

Manches lassen wir dann doch zu Hause 

Wir haben uns bewusst gegen einen Eckenschutz oder weitere Polsterungen entschieden, da wir diese zu Hause auch nicht bzw. noch nicht benutzen. Ansonsten haben wir daheim noch einen sehr großen Laufstall, um Elian auch mal unbeaufsichtigt spielen zu lassen. Den haben wir aber nicht mitgenommen für unseren Urlaub mit Hämophilie. Auch die Polsterungen für den Wickeltisch haben wir nicht eingepackt, da wir keinen Wickeltisch in der Ferienwohnung haben. Somit haben wir im Großen und Ganzen alles so abgesichert, wie zu Hause auch. 

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