Freizeit- und Sportaktivitäten als Konduktorin

Freizeit- und Sportaktivitäten als Konduktorin

Mein Name ist Kerstin, und ich bin Mutter von Mary. In diesem Beitrag erzähle ich Euch von ihren Sport- und Freizeitaktivitäten.

Wie Ihr vielleicht schon aus einem meiner anderen Blog-Beiträge wisst, ist meine Tochter Mary eine Konduktorin. Natürlich mache ich mir als Mutter Gedanken, ob dies für sie bedeutet, dass sie im Freizeitbereich eingeschränkt sein könnte. Gerade der sportliche Bereich ist beim Thema Hämophilie ein wichtiger Punkt.

Blaue Flecken im Schulsport

Als wir die Diagnose über den Konduktorinnen-Status von Mary erhielten, haben wir uns im ersten Moment noch nicht so wirklich Gedanken um Aktivitäten während der Freizeit und den Sport gemacht. Da war zwar der normale Schulsport und wir haben gelegentlich darüber nachgedacht, ob und was dabei passieren könnte, aber alles in Allem war das eher ein Thema, das bei uns nur so nebenbei lief. Denn was soll beim Schulsport schon groß passieren?

Aber wenn ich heute zurückdenke, dann muss schon das ein oder andere Mal was passiert sein, denn Mary hatte ab und zu blaue Flecken. Oft hat man einfach nur gefragt, woher denn die blauen Flecken kommen und selbst Mary konnte es nicht wirklich erklären. Bis wir irgendwann darauf gekommen sind, dass dies vermutlich im Schulsport passiert sein musste. Mary selbst hat nie wahrgenommen, dass sie Hämatome an Beinen, Oberschenkeln o. Ä. hatte, da diese auch nie weh getan haben und sie selbst nie darauf geachtet hat.

Als Konduktorin im Fitness-Studio

Ich bin ganz ehrlich: Im Bereich Freizeitaktivitäten haben wir auch nicht großartig darüber nachgedacht, was passieren könnte. Meine Tochter war auch kein sehr wildes Kind und hatte nie Angst davor, blaue Flecken zu bekommen oder sich zu verletzen. Deswegen fehlte uns damals vermutlich auch einfach das Auge dafür, dass wir auf sowas mehr Acht hätten geben müssen.

Seit geraumer Zeit ist meine Tochter nun in einem Fitness-Studio angemeldet, und anfangs hatte ich als Mutter schon die Angst, dass da gewisse Verletzungen bei den Trainingseinheiten auftreten könnten. Gerade bei unsachgemäßer Nutzung von verschiedenen Fitnessgeräten kann so etwas passieren, oder auch dadurch, wenn man sich zu Beginn nicht richtig oder ungenügend aufwärmt.

Als sich Mary im Fitness-Studio angemeldet hat, haben mein Mann und ich mit ihr darüber geredet, dass sie auf solche Dinge achten muss, damit keine Verletzungen auftreten. Des Weiteren haben wir ihr auch gesagt, dass sie sich bei den Gewichten langsam steigern und „klein“ starten sollte, um Verletzungen vorzubeugen. Für den Fall, dass dennoch mal eine Verletzung auftritt, hatten wir immer noch die Möglichkeit, dass Mary zuhause das verordnete Medikament nehmen könnte, um die Verletzung etwas lindern zu können.

In den gesamten Monaten, in denen Mary im Fitnessstudio ca. drei- bis viermal pro Woche trainiert, gab es noch keine Verletzungen oder Ähnliches. Mary fühlt sich körperlich gut und sagt selbst, dass es für sie eigentlich keine Einschränkungen gibt, als Konduktorin Sport zu treiben. Sie sagte ganz oft selbst, dass man in solch einer Situation als betroffene Person einfach Mut zeigen und sich nichts einreden lassen sollte, sondern unter Einhaltung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen ohne Weiteres seinem Sport nachgehen kann.

Risiken offen kommunizieren, ohne einzuschränken

Genauso sieht meine Tochter es auch in Bezug auf ihre Freizeitaktivitäten, egal ob z. B. Kletterwand, Hochseilgarten oder andere Möglichkeiten. Ich als Mutter denke mir, dass man mit guten und besonnenen Gesprächen über Risiken und mögliche Verletzungen seinem Kind durchaus alle Möglichkeiten geben kann und sollte, damit es sich in seiner Freizeit ausleben und sportlich betätigen kann. Solange das Kind oder der Teenager vernünftig mit allem konfrontiert, aber dadurch nicht eingeengt wird, ist eine gute Basis geschaffen. Dann bleibt es auch stets im Hinterkopf der betroffenen Person und wird irgendwann automatisch berücksichtigt.

Wir als Eltern sollten unsere betroffenen Kinder immer wieder ermutigen und ihnen zeigen, dass das Leben auch mit dem Hintergrund der Hämophilie normal sein kann und Spaß bringt. Also, einfach vorsichtig sein und trotzdem Mut haben – dann funktioniert es besser als gedacht!

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